Jimmy Reed „Highway“

Ein Musiker, der sich einer sehr großen Fanschar rühmen könnte, würde er noch unter unter uns weilen, ist Jimmy Reed.
Doch auch so  zählt er zu den beliebtesten Bluesern überhaupt. Besonders im Kreise der Wiener Chicagoblusszene genießt Jimmy Reed schlicht und einfach Kultstatus.
Nicht minder kultig, aber noch nicht ganz so bekannt sind die Akteure die hier den Versuch starten, Jimmy Reeds Musik neu zu interpretieren.
?Omar? Kent Dykes  ist mit Omar and the Howlers  längst kein unbekannter mehr, und auch Jimmie Vaughan ist nicht zuletzt durch sein Gitarrenspiel  bei den Thunderbirds längst aus dem übermächtigen Schatten seines Bruders herausgetreten.
Ebenso die Gäste, die die beiden bei ihrer langen Fahrt begleiten sind seit langem in der Szene ein Begriff: Kim Wilson´s Name steht zum Beispiel für allerfeinstes Harpspiel und formidablen Gesang, ,Delbert McClinton hat sich nicht nur mit seinem ?Shackey Ground ? in alle Herzen gespielt.James Cotton ist selber eine Legende auf der Harpund auch Lou Ann Barton ist auch keine Unbekannte mehr.

Aus diesem Grunde ist es mir ein besonderes Anliegen, diese CD vorzustellen, ja regelrecht anzupreisen.
Denn mit Jimmy Reed Highway ist eine Scheibe erschienen, die ganz sicher schenell Einzug in viele Plattenschränke halten wird. Eine Scheibe,  die einen ähnlichen Stellenwert erlangen wird wie zum Beispiel John Lee Hookers ?Healer?

Ein besonderes Zuckerl ist auch der Pressetext, geschrieben von dem mir bislang unbekannten Joe Nick Patoski. Normalerweise nicht meine Sache , möchte ich an dieser Stelle den Originaltext  wiedergeben, den ich hätte auch keine anderen Worte gefunden:

?Der Jimmy Reed Highway läuft quer durch den Süden der Vereinigten Staaten, wo er genauso berühmt und sagenumwoben ist, wie Robert Johnsons mystische Crossroads. Er existiert in den Köpfen von Männern und Frauen eines gewissen Alters und einer gewissen Herkunft- Menschen, die dort im Zeitalter der Rassentrennung aufgewachsen sind .Diese Menschen trotzten ihren Eltern, dem Gesetz und allen Konventionen der vornehmen Gesellschaft, um den Aufruf eines Bluesmannes zu folgen. Somit überschritten sie die Grenze, die Schwarz und Weiß trennte. Und sie feierten mit, als Jimmy Reed von der Bühne aus, auf Musikboxen und übers Radio eine ganze Generation begeisterte.

  Für sie war de kehlige klang von Jimmy Reeds weiser Stimme wie das verlockende Lied der Sirenen, und es gab keine andere Wahl, als ihm zu folgen- egal. Ob er ?Hush, Hush? sang, den ?Big Boss Man? kritisierte oner mit ? Take Out Some Insurance? seinen Höhrern einen Rat gab, dem sie lieber vor der Begegnung mit den ?Bright Lights, Big City? folgen sollten. Auch wenn sie gewollt hätten, konnten sie dem stetig dreckigen Rhythmus, dem scharfen Ton der E-Gitarre und dem bittersüßen Klagen der Mundharmonika nicht widerstehen. Und wenn sie sich gänzlich auf die Musik konzentrierten, hörten sie, wie eine kaum wahrnehmbare Frauenstimme jemanden einen vergessenen Songtext ins Ohr flüsterte.

Natürlich kann keiner Jimmy Reed spielen wie Jimmy Reed selbst. Aber diese Fahrt entlang des Jimmy Reed Highways kommt dem Original sehr nahe. Kent?Omar?Dykes aus Reeds Heimatstaat Mississippi sitz hinterm Steuer, Jimmie Vaughan (der große Bruder des legendären Steve Ray Vaughan) gleich daneben. Und Kim Wilson, Lou Ann Barton, James Cotton, Delbert McClinton und Gary Clark, Jr. fahren ebenfalls mit. Omar und Jinnie rasen über eine Zweispurige   Straße, vorbei an betrügenden Frauen, leeren Whiskeyflaschen, zu vielen Zigarettenkippen und schlimmen Absichten und lassen dabei die Polizei weit hinter sich. Steig ein und dreh die Lautstärke auf! Dieser Meister des elektrischen Blues und Vorbild einer Musikergeneration ist gesund und munter. (Joe Nick Patoski)

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen

Clever