Wild T& The Spirit- „Fender Bender“(Jazzhouse-Records)

Ziemlich heftig geht es auf Wild T´s CD „Fender Bender“ zur Sache. Der Opener „Let´s Go“ reist gleich mal an, sodas jeder Weiß, was ihn erwartet :Schneller, hart Licklastiger Bluesrock moderner Prägung. Teilweise ein wenig hektisch und manchmal auch etwas überfrachtet, aber keinsfalls schlecht. Die Aufnahme erscheint mir ein bischen zu glattgebügelt, und klingt manchmal (leider) ein wenig nach billiger Hardrock-Gitarre (z.B. „Secrets“ ). Was die CD natürlich auch nicht ganz so vermittel kann, ist jene Spielfreune, und Lebenslust die von der Bühne spritzte, als Wilf T im Reigen auftrat. Anders „Life Goes On“, das sich mehr Zeit läßt. Ein piano klimpert vergnügt und selbstzufrieden vor sich hin, der Gesang ist großartig bei dieser Nummer, erinnert ein wenig an Todd Wolfe, wer kennt. „Finders Keepers“ erinnert mich ein wenig (nicht zuletzt wegen des Intros) an Rory Gallagher, ist auch eine etwas entschleunigte Nummer. an dieser Stelle möcht ich anmerken, das die 3 Minuten Länge, die oft bei Blueplatten der Standard für Nummern ist, Wild T nicht die bohne interressiert. So gehen bei „Twilight Zone „ schon Mal fast neun Minuten drauf.Für manches was gesagt werden muß, hat man sich halt einfach Zeit zu nehmen! Als einzige Schwachstelle erweist sich „I´ll play the Blues For You“. Sorry, aber Albert King ist halt einer meiner Säulenheiligen, und diese Nummer sowas ähnliches wie mein Vaterunser. ein sehr schöner Moment ist auch das Outro von „Why,Why Why“, das michwieder einmal an Todd Wolf erinnert. Delaware crossing heist die Scheibe, hab mal eine Kritik drüber geschrieben. Ist im leider längst erblichenen Ivan erschienen.
An hendrix erinnert mich die platte eigentlich weiger, möglicherweise „Keepin´ it Real“, wegen den Moods die am Anfang eingespielt werden.Liegt vielleicht auch daran das der Sound zu modern und glatt ist, wer weiß.
„The Hard Way“ stofft dann nochmal an, „Twilight Zone“ groovt vor sich hin
Generel glaube ich, daß wir eine gute Chance darauf haben, Wild T&The Spirit in zukunft öfters in unserer Alpenrepublik zu Gast zu haben, ist er doch in Deutschland schon seit längerem eine bekannte Größe. Und das wär ja durchaus begrüßenswert.
Clever

Kommentare:
Martina

Reigen war – wie schon so oft – bei Ausnahmemusikern – nicht einmal HALBVOLL…. was der Spielfreude, der Wildheit und dem Charme der Band NICHTS anhaben konnte. Ich war BEGEISTERT!!! (manche Blues-Puristen suchten allerdings das  Weite 😉 jaja, die Geschmäcker sind verschieden :-)) Die CD wird dem, was live geboten wurde m.E. nicht ganz gerecht .

Hannelore

Mir hat die Band auch irrsinnig gut gefallen. Da ist echt was weitergegangen auf der Bühne. – Und nach dem Konzert hat sich Wild T noch persönlich mit Handschlag bei jedem Besucher bedankt und erkundigt, wie es denn gefallen hat. – Das finde ich mal Publikumsnähe! (was allerdings bei dem Häufchen Besucher auch recht einfach war).
Jedenfalls starke Musik und sympathische Bandmitglieder – ein toller Abend!
Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Konzert auch dabei sein!