Thorbjørn Risager – “Live At Victoria” (Cope Records/Edel)

Aus Dänemark, oder genauer gesagt von der pulsierenden Blues&Jazzszene Copenhagens kommt Thorbjørn Risager.
Mit seiner neunköpfigen Band trat Thorbjørn Risager im Oktober 2008 im Victoria Theatre in Malmö, Schweden auf und heizte dort gewaltig ein.
Die uns nun vorliegende CD (die vierte in fünf Jahren) ist ein prächtiges Arbeitszeugnis des 38-jährigen Sänger und Gitarristen, 
Von Natur aus mit einer starken Stimme ausgestattet, weis er diese auch einzusetzen.
Einige Preise der dänischen Musikszene hat er auch schon abgeräumt.
Mich erinnert er von der Färbung und der Art seines Gesangs ein wenig an den großartigen David Clayton-Thomas, was wohl auch durch die Präsenz der Bläsergruppe seiner Band verstärkt wird. Neben Trompete und Saxophon besteht die Instrumentalisierung noch aus Piano/Orgel, einer zweiten Gitarre, Bass, Schlagzeug und zwei Background Stimmen.
Mit viel Fantasie könnt man noch meine ein wenig vom Gesang eines Eric Clapton a la MTV Unplugged raushören (oh je, jetzt kommt gleich wieder die Bluespolizei mit dem Weihwasser !!!)
Die elf durchwegs Eigenkompostierten Songs schieben alle nach vorne und wissen es vom ersten Ton an den Zuhörer zu fesseln. Die Band spielt sehr kompakt, auf ausufernde Solis wird weitgehend verzichtet, man punktet lieber als ausgefeilt arrangiertes Team.
Im Info werden Einflüsse wie Ray Charles und B.B.King angeführt, die jedoch in eher marginalen Dosen zu hören sind, das ganze klingt für mich eigentlich sehr eigenständig, keine Spur von irgendwas abgekupfert.
Stilistisch würd ich Ihn wohl am ehesten in die Rhythm ´n ` Blues Schublade reinschlichten ( wenn ich unbedingt muß), lass aber auch gleich die anderen Kisterln von Chicago Blues, Funk, Soul und Jazz offen ( falls wer umschlichten will).
Zu meinen Favoriten zählen das Boogie Woogie lastige „The Straight and Narrow Line“ das getragen „Burning Up“ das mit schönen Backings aufwartet. Bei „Mr.Bad Luck“ ist in Intro ein wenig von ZZ-Tops Brown Sugar geklaut worden, macht aber nichts. „Down Home Blues“ macht als flotte, rhytmisch gut angelegte Nummer ebenso Laune. Überhaupt, die Backing-Vocals sind sehr gut gesetzt, fällt mir jetzt immer mehr auf.
und alds Outro entlässt uns „You Can Have It Your Way“ , das mit gehörigem Drive auch von Bob Seger sein könnte (Katmandu!!)
Als Fazit könnte man sagen, das sich da ein weiterer Musiker auf unseren Seiten vorgestellt hat, den wir (ich) hoffentlich bald auf einer einheimischen Bühne live sehen werden.

Clever