Omar Dykes&Jimmie Vaughan – “Big Town Playboy” (Ruf-Records)

„Jimmy Reed Highway“ zählte nicht nur zu einer der besten Platten des Jahres 2007, sondern auch zu den erfolgreichsten. Nahe liegend also, das man eine ähnliche Scheibe nachschiebt, ohne großartig alles umzukrempeln. Warum sollte auch das Konzept umgebaut werden, gilt ja auch in der Musik never change a winning Team.
Ein wenig Veränderung gibt es allerdings schon auf “Big Town Playboy” : Formierten Omar Dykes&Jimmie Vaughan bei Ihrem letzten Werk noch als Partner, so steht auf dem Cover der neuen Scheibe nur noch Omar Dykes in großen Lettern, sein Partner steht diesmal etwas kleiner geschrieben unter featuring und tut sich auch nicht besonders viel hervor.
Das restliche Team blieb im Großen und Ganzen gleich, jedoch kann Omar diesmal   stolz noch zwei wahre Harplegenden in seinem Line-Up präsentieren: James Cotton und Lazy Lester konnten auch für dieses Projekt gewonnen werden.
Somit ist diese Cd sicher auch ein gefundenes Fressen für alle Freunde der Harp, spielt doch Gary Clak Jr. neben seiner Gitarre auch bei zwei Nummern Harp.

Das musikalische Spektrum wurde ein wenig breiter gefächert, so sind diesmal drei Jimmy Reed Nummern vertreten ( zwei davon aus Eddie Taylor´s Feder, das Namensgebende „Big Town Playboy“ mit James Cotton an der superben Harp und einem sehr entspannt und einmal ganz relaxt singenden Omar und „Up Side Your Head“ , feine Gitarrenarbeit!, die dritte ist „Close Together“ , bei der sich Omar die Vocals mit Lou Ann Barton teilt (Harp James Cotton).
Aber auch andere Post –War Blueser werden beerbt, so zum Beispiel Jimmy McCracklin mit „Think“ , wieder eine Gesangskooperation mit Lou Ann Barton .
Oder der viel zu wenig gespielte Smokey Smothers mit „I cant judge nobody“.
John Lee Hooker steuert –quasi- “No More Doggin” bei, Ivory Joe Hunter leiht sein „Since I Met You Baby“ her.
Und nicht zuletzt , doch was bleibt mir über, einer ist immer der letzte , muss man noch unbedingt Slim Harpo und Lightnin´ Slim huldigen, deren Nummern „King Bee“ , „Hello, Mary Lee“ und „Dream Girl“ sich perfekt in diese sehr homogene Huldigung an eine der größten Zeiten des Blues eingliedert.
Die einzigen , die bislang noch nicht erwähnt wurden (Hallo?! – wer ist jetzt letzter?) , aber auch maßgeblich zum gelingen dieser CD beitrugen sind Derek O´Brian der als Produzent auch Gitarre spielt und die Rhythmiker Wes Starr am Schlagwerk und Ronnie James am Bass, ohne deren  „Carpet“  diese Scheibe garantiert nicht das geworden wär was sie ist, die  musischen Gluonen  , die für den nötigen Zusammenhalt dieser vielen großen Künstler sorgten.
Mit  “Big Town Playboy”  steht ein Album  in den Regalen, das sicherlich bald den Weg in etliche österreichische Blueshaushalte finden wird, und von dort über den Umweg so mancher DC und DVD Player, Computer, I-Pods und was sonst noch so für Wirbel sorgt ,weiter in unsere Herzen.

Clever