Mose Allison – „The Way Of the World“ (Anti/Epitaph)

Am 11. November vor zweiundachzig Jahren auf dem bluesgetränkten Boden Mississippis geboren, ist es kein Wunder das die Musik Mose Allison`s immer schon ein Quäntchen mehr Blues geatmet hat, as die andere Jazz-Pianisten seiner Zeit.

Vielleicht mag das auch der Grund sein, weshalb immer schon, vor allem in den sechziger und siebziger Jahren sich viele Rockmusiker an seinen Nummern versuchten.

„ To me it all comes from the same place“ (M.Allison O-Ton)

Keine Biographie , in der nicht zu lesen steht, wie viele “Rock” –Musiker seine Songs coverten, wer ihn nicht aller als Einfluss nennt.

The Rolling Stones, John Mayall, J.J. Cale, The Who die lange Zeit seinen “Young Man Blues” live spielten oder Blue Cheer, The Yardbirds. Sogar The Clash haben eine Nummer von Ihm gecovert, Van Marrison nahm ein ganzes Album mit seinen Songs auf, Elvis Costello verbeugte sich auch musikalisch vor Ihm (wer, wenn nicht der?), und sogar die Pixies schrieben einen Song mit dem Namen „Allison“

In seinem 82 zigsten Lebensjahr (glaub ich) legt Mose Allison nach zwölf Jahren Studio-Absenz wieder mal ein Album vor, und zeigt auf , wieso er für so viele Musiker als Einfluss auf der Referenzliste steht.

In seiner gewohnt Ironisch- sarkastischen Art macht er sich selbst ein wenig über sein alter lustig ( „My Brain“ , frei nach Willie Dixon, zeigt das die Pianofinger noch lange nicht von der Gicht gezeichnet sind ( „Crush“ ), verordnet dem lieben Gott einen Urlaub ( „Modest Proposal“ ), singt sich durch sein erstes Duett mit seiner Tochter , Amy Allison ( „This New Situation “ ), oder einer etwas ältern Nummer, neu aufgenommen ( „Ask Me Nice“ ) oder jene atmosphärischen Nummern, für den wir Ihn ja so lieben( „Once In a While“ ).Gelegentlich fischt er auch in Tom-Waits affinen Gewässern, an den flachen Ufern zumindest

Mit seinem aufs erste Zuhören ungewöhnlich phrasierten Gesang findet er immer jene Stellen unseres Lebens, über die wir zwar oft schon nachgedacht haben, sie aber nie so ausgesprochen haben.

Aus den Liner-Notes: «Er ist der Mann, der unsere seltsamen und stürmischen Zeiten, die fünfziger Jahre bis in die Gegenwart wie eine schwankende Brücke verknüpft: Vom mystischen Country Blues zu der Urbanität des Jazz, von der harten Beat Poesie zu der wehmütige Selbstreflexion. Ein Mark Twain und gleichzeitig ein Willie Dixon, mit Chico Marx auf dem Rücksitz, der ständig weiss wo’s langgeht und James Stewart am Steuer.»

Die klassische Jazzbesetzung mit Piano, David Pitch am Bass und Jay Bellerose am Schlagzeug und Percussion wird von weitern Musikern des Epitaph-Hausstalls etwas aufgelockert: Ein verschmitztes Tenorsaxophon gespielt von Walter Smith III schleicht sich gelegentlich unaufdringlich durch die Songs , und der wie immer über alle Zweifel erhabene Greg Leisz, auf der Weissborn- Hawai Gitarre, der Gitarre und der Mandola setzt so manche unerwartete Akzente. Weiters ist noch Antony Wilson an der Gitarre zu hören

Von John Henry produziert, mit viel Raum, Laid Back.

Eine großartige Platte, ich möchte sie nicht missen.

Clever