Christoph Schellhorn – Box of Chocolates

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt.- Nach diesem titelgebenden Motto aus dem Film Forrest Gump hat Christoph Schellhorn seine neue CD „box of chocolates“ gestaltet. – Und während er noch bis 8.4.11 in Österreich unterwegs ist, um diese dem Publikum live! vorzustellen, läuft sie bei mir seit zwei Wochen im Dauerplay in meiner Musikanlage.

Eins zu eins kann man diesen Ausspruch auf die CD allerdings nicht umlegen – man weiß bei Christoph Schellhorn sehr wohl, was man bekommt. Immerhin ist er seit Jahren musikalisch unterwegs, hat bereits ein Solo-Album herausgebracht und ist auch mit der Formation „Mammut Horns“ kein Unbekannter.

Auch diese neue CD besticht bereits beim ersten Anhören. – Sie erinnert mich ein wenig an die erste CD von Gottfried Gfrerer, dem Stil des Singer/Songwriter verhaftet. Die Texte dienen nicht nur dazu, die Melodie zu unterstreichen, sondern es werden wirkliche Geschichten erzählt, dürfen wir an den Gedanken des Musikers teilhaben.

Christoph Schellhorn ist mehr Gitarrist als Sänger, das merkt man bei einigen Nummern. Aber auch das trägt zum Charme der CD bei, sie ist nicht ganz perfekt, nicht mainstreamgeglättet wie alles, was man heute im Radio zu hören bekommt. Hier läßt uns ein Künstler an seinem Können teilhaben, fängt uns ein mit seinen Liedern und Texten und seinem großen Können an der Gitarre. Sein Fingerpicking und Sliding sind ein Genuß anzuhören.

Unterstützt von Martin „Schützi“ Wagner (Drums, Percussions) hat der Künstler genau die richtige Mischung zwischen nachdenklichen Balladen und schwungvollen Nummern gefunden. Ganz besonders ist mir die wunderschöne energiegeladene Nummer „wishing well“ von Monte Montgomery im Ohr hängen geblieben. – Aber auch unter den sieben eigenen Songs, die auf dieser CD vereint sind, sind einige wunderbare Ohrwürmer zu finden. Schwer, einen besonders herauszustreichen, aber der „tightrope dance“ und „trace of happiness“ fallen mir da gleich einmal ein.

Als Hommage an seine Heimat gibt der Tiroler als letzte Nummer das Kufsteinlied, ein wunderschönes Heimatlied.

Mit dieser CD hat Christoph Schellhorn ein Werk abgeliefert, das ich jedem Liebhaber der akkustischen Gitarre unbedingt ans Herz legen möchte. Ruhig, beschwingt, fingerfertig, andächtig…. ein breites Spektrum an hohem musikalischen Können wird hier dargeboten, eine CD, die man immer und immer wieder anhört, einfach, weil sie einem guttut.

Hannelore Krycha