Walter Trout and Friends „Full Circle“

„People ask me if they should call my music blues or rock, I tell them they can call it „Fred“ if they must have a label“

Dieses Zitat von Walter Trout?s Homepage trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Viele Einflüsse verschmolzen bislang in der mehr als fünfunddreißigjährigen Karriere des Gitarristen und Sängers Walter Trout.

Von den Anfängen als Trompeter in  der Schulband in New Jersey wo er als zehnjähriger Knopf Duke Ellington kennen lernte und den Entschluss fasste Profimusiker zu werden  bis zu seinem heutigen Status als absoluter Headliner- ein weiter Weg den der nun fünfundfünfzigjährige Musiker ging.

In den Sechzigern kam  Walter dann durch die Paul Butterfield Blues Band zur Gitarre und zum Blues. Nachdem er seine Zelte in New Jersey abbaute und nach L.A. übersiedelte spielte er bald mit Größen wie Lowell Fulsom , Percy Mayfield und anderen. Jobs in den Bands von John Lee Hooker oder Big Mama Thornton waren weitere Stationen auf seinem Weg. 1981 stieg Walter Trout dann bei Canned Heat ein, von wo es dann zu John Mayall weiter ging, wo er dann mit Coco Montoya das ultimative Gitarristen Duo bildete.

Ende der achtziger startete er dann seine Solokarriere mit der Walter Trout Band. Acht Platten  und ungezählte Livautritte später zählt die Walter Trout Band nun zu den absoluten Topacts des Genres. Ein jeder der den letzten Gig im Reigen gesehen hat, weiß was ich meine.

Mit der neuen CD „Full Circle“ verwirklicht er nun ein Langgehegtes Projekt : mit Freunden und Weggefährten die verschiedenen Stile des Blueses zu präsentieren, zu zeigen wie sich der Blues seit den Dreißigern aus dem Delta aus aufmachte um die Welt zu erobern ,die Wurzel sämtlicher populären Musik zu werden und die verschiedensten Facetten des heutigen Blues aufzuzeigen.

Ob als Slow Blues mit John Mayall am Gesang, Piano und Harp, als Mittempo-Dampfer mit Jeff Healy oder Vollgas Gitarrenfeuerwerk mit Joe Bonamassa in der Gastrolle: Walter Trout zieht alle Register seines Könnens. Mit dabei natürlich auch Coco Montoya beiWho´s Listeninn´ In“ , das thematisch ein wenig an Elmore James „I Can´t Hold Out“ erinnert: „I Talk To My Baby On The Telefone…

Bei „Slap Happy“ einem instrumental  mit Junior Watson an der  an der Gitarre ist der Titel Inhaltsangabe. Ein weiteres instrumental ist „After Hours“ mit Deacon Jones an der Hammond B3. „Wrapped Around Your Finger“ mit Guitar Shorty ist wiederum eine „klassische“ Walter Trout Nummer, während „A Busy Man“ mit James Harman an der Harp und Gesang und Rob Rio am Piano zurück ins Chicago der fünfziger und sechziger Jahre des letzten Jahrhundert geht.
Als flottes Liedchen entpuppt sich der „Highway Song“ bei dem sich John Mayall an der Gitarre ein weiteres Stelldichein gibt. Labelkollege Bernard Allison schaute bei „When Will It Ever Change“ im Studio vorbei und verpasste der Nummer dem ihm eigenen leicht funkigen Sound. Finis Tasby glänzt gesanglich bei der Nummer „Can´t Help Falling Apart“ wo Walter Trout wiederum mit einer wunderbaren Harp überrascht.

Das absolute Highlight aber ist für mich „Firehouse Mama“ mit Eric Sardinas an der Dobro und Gesang. Große Freude wird an unseren Lagerfeuern ob dieser geilen Nummer herrschen, hat sich Sardinas doch in viele Österreichische Herzen gespielt. Auch Walter Trout spielt hier akustisch.

Den Abschluß macht „Full Circle„, einer gesprochenen Nummer im Radioshow Stil mit Larry Keene am Mikrophon.

Mit „Full Circle“ hat Walter Trout ein vielschichtiges Album an den Start gebracht mit dem er etliche neue Fans gewinnen wird.
Trotz des Redaktionsinternen sehr ungleich beurteilten Covers.