The Mannish Boys – “Lowdown Feelin´” (Delta Groove/Edel)

Eine neue Platte der Mannish Boys ist in unserer Redaktion eingetrudelt, und vom ersten Ton an war`s klar das der CD-Player in der nächsten Zeit nicht viel anderes zum spielen bekommen wird.
Mit ihrer vierten Platte haben die Mannish Boys endgültig klargemacht was Insider schon länger wussten: Hier sind die ganz großen am Werk, viele sprechen schon von einer der besten Platten des Jahres, wenn nicht gleich von der besten.
Und man kann da nur zustimmen.
Denn was da Randy Chortkoffs „Blues Revue“ aufgenommen hat, sucht wieder einmal vergebens nach gleichem.
Das Konzept blieb dasselbe wie zuletzt, warum auch sollte man ändern was sich dermaßen großartig bewehrt hat: eine hammermäßige Band ladet einige Gäste ein, jammt live im Studio (so klingt´s jedenfalls für mich) und brennt das ganze ohne viel rumzudoktern auf CD.
Randy Chortkoff als Kapellmeister und selber am Gesang und der Harp tätig, Bobby Jones. Finis Tasby und Johnny Dyer wieder als Sänger, Frank Goldwasser, Kid Ramos und Kirk Fletcher an den Gitarren, Ronnie James Weber und Tom Leavey teilen sich die Bassarbeit und Richard Innes wieder am Schlagwerk.

Und es wäre keine echte Mannish Boys CD. Wären da nicht etliche Gäste die da dem ganzen die Krone aufsetzen : Da wäre mal Little Sammy Davis der mit Gesang und Harp ganz bei der Sache ist, oder Fred Scribner und Junior Watson die mit ihren Gitarren mehr als nur aushelfen.
Al Blake nahm die Harp mit, Fred Kaplan hatte wieder Zeit sich um Piano und B-3 zu kümmern, Scott Steen und David „Woody“ Woodford zeichnen sich mit Trompete und Sax für die Bläsersätze aus und schlussendlich Cynthia Manley und Jessica Williams die mit ihren Backgroundstimmen das letzte Körnchen Salz in die Suppe streuen.
Gesichtet wurden Unmengen von Nummern, siebzehn an der Zahl blieben über und keine einzige hängt.
Selten ein so langes Album gehört, das absolut kein Pausenfüller drauf hat. Jede Nummer schafft es zu begeistern, die große Anzahl der mitwirkenden hat sich echt ausgezahlt.
Einerseits wird ein recht breiter musikalischer Bereich abgedeckt, dennoch klingt die Platte sehr homogen, aus einem Guss gespielt.
Die eine oder andere Nummer kennt man, wenngleich nicht in der dargebotenen Version, Howlin Wolf, Shakey Horton und Willie Dixon sind die Bekanntesten Autoren, aber auch die Mitwirkenden selbst steuerten Nummern bei.
Ob Sammy Davis sein souliges  „When I Leave“ interpretiert, oder „The Woodchuck“ an Hound Dog Taylor erinnert, der „Dead Letter Blues“ klingt als sei er von einer Otis Rush- Session zu Cobra-Zeiten, die Mannish Boys bieten in jeder Szene ganz großes Kino.
Frank Goldwassers Slide bei der Chortkoff Nummer „ Searching Blues“ klingt deutlich wie ein kleiner, stürmischer Bruder des „Walking Blues“ von  Muddy Waters

Und mit Randy Chortkoff im Original möchte ich mich aus dieser Review verabschieden : „There are so many great blues songs out there that almost no one has ever heard before, that no one ever plays……..I feel part of keeping the blues alive is keeping some of those great songs alive, too. And if we can put a few dollars in the pocket of the original artist or their family, well, that’s a good thing too”

Clever