Meena Cryle – „Try Me“ (Ruf-Records)

Von Jim Gains und Tom Ruf produziert, in Tennessee aufgenommen, in Finnland gemixt, mit den Gitarrencracks Joanne Shaw Taylor, Eric Sardinas, Erja Lyytinen und nicht zuletzt Coco Montoya als Gästen wurde hier nichts dem Zufall überlassen.

Die weiters mitwirkenden Dave Smith(bs), und Rick Steff(key) sagen mir nichts, bei Steve Potts(dr) klingelt`s ein wenig und Chris Fillmore(gtr) braucht man glaub ich auch nicht mehr vorstellen.

Herausgekommen ist ein sehr stimmungsvolles Album mit souligem Blues stellenweise nahe am Gospel, einigen flotteren Nummern- mit kurzen Worten: ein ganz großer Wurf.

Das Meena Cryle zu den besten Sängerinnen unserer Alpenrepublik zählt, dürfte sich ja schon herumgesprochen haben. Das Sie auch kompositorisch einiges am Kasten hat stellt sie mit dieser CD unter Beweis. Ein Grossteil der hier präsentierten Nummern entstammt der eigenen Feder, in Kooperation mit Chris Fillmore und bei einer Nummer („Love Won`t Fall Apart“) mit Harry Pirron und Tom Ruf.

An Covers wurden James Brown ( der schwer Gospel geschulte Titeltrack „Try Me“ mit Joanne Shaw Taylor als Gast am Stromruder) und Luther Allison ( „Just As I Am „ mit Coco Montoya und Shakura S `Aida) beerbt, der Klassiker „I´d Rather Go Blind „ der als dritte Fremdkomposition entlehnt wurde fällt ja schon in die Kategorie „traditionelles Liedgut“.

Einzelne Nummern hervorzuheben erscheint mir hier als eher sinnlos, die Scheibe bewegt sich über die ganze Spieldauer am höchsten Level, als meine persönlichen Favoriten könnt ma vielleicht auf das schwer nach vorne Checkende „Send Me A Doctor“ ( mit Eric Sardinas) oder das ein wenig spätsechziger-Psyc Rock angelehnte „I´m Leaving You“(mit Joanne Shaw Taylor) verweisen.

Mit Ihrer sehr facettenreichen Stimme singt sich Meena durch die Zwölf Nummern dieser Scheibe unter denen kein einziger Hänger zu finden ist, hier wird in allen Linien erste Liga gespielt, kein einziges Lied erweckt den Eindruck als Füllsel herhalten zu müssen.

Ein Kompliment auch für das Artwork: mit den Fotos wird der Eindruck von Deep South erweckt, der die Stimmung dieser Scheibe sehr gut einfängt.

Clever