Louisiana Red&Little Victor´s Juke Joint – “Back To Black Bayou” (Ruf-Records)

Ein wenig stolz ist Andreas Ruf schon auf seinen letzten Streich, das liest man raus aus dem Pressinfo. Kann er auch, kann er auch sein (andererseits: wenn mich nicht alles täuscht ist die CD schon einmal 2008 auf Bluestown Records rausgekommen, aber Schwamm drüber).
Louisiana Red war in den letzten Jahren ja nicht unbedingt bekannt für seine Aufnahmen, wenig wirklich Überzeugendes war da dabei.
In Jahre 2008 war Louisiana Red in Norwegen beim International Notodden Blues Festivals.
Dort ging’s ins Juke Joint Studio wo sehr erlesene Technik das ihre beitrug, diese CD so zum fahren zu bringen. Von der Soundcharakteristik meint man sich in die sechziger Jahre zurückversetzt, allerdings im positiven Sinn, was Dynamik und dichte des Sounds betrifft.
In größter Spielfreude geht’s dahin, als ob ein zwanzigjähriger Jungspund sich seine ersten Sporen verdienen müsste.
Unter den dargebotenen zwölf Nummern in deren Credits immer der Name Iverson Minter steht,  findet sich kein einziger Hänger. Das Tempo ist eher im oberen Bereich, und klingen tut das ganze als hätte Muddy Waters mit Hound Dog Tayler in Woodstock auf der Veranda mit einigen zufällig vorbeigekommenen Gästen gejammt.

Mit „I´m Louisiana Red“ stellt er sich zu Beginn vor, für alle die immer noch nicht wissen, was es da geschlagen hat : „I´am Luisiana Red and I came from behind the Sun.When I first came to the City my trouble had just become.“
Psychologen würden da sicher einiges zum aufarbeiten finden, Louisiana Red steht drüber und erzählt einfach nur aus seinem Leben, verpackt in schweißtreibende Musik, von dort wo die Wurzeln aus der Straßenkreuzung wachsen.
Züge werden besungen ( „AlabamaTrain“, „Don´t Miss That Train“ ), archaischer Rock´n´Roll findet seinen Platz ( „Ride On Red, Rid On“ ) und“Crime in Motion“ gibt Gas das selbst Hound Dog Taylor zum Schweißtuch gegriffen hätte. „The Black Bayou“ erzählt mit der entsprechenden härte aber ohne Sentimentalität von vergangenen Zeiten
Die Band bestehend aus Little Victor (gtr, voc) der sich als Produzent der CD goldenes Eichenlaub am Band verdient hätte , Robert Alexander Pettersen (dr) und William „Bill“ Troiani (Upright bs)  und spielt regelrecht um ihr Leben, Um die Vision von der Front Porch Session am Leben zu erhalten , kamen natürlich auch einige Gäste vorbei : allen voran der unvergleichliche Kim Wilson an der Harp, Dave Maxwell am Piano. Weiters wirken Bob Corritore (harp) , Reidar Larsen (p) , The Hawk (gtr) , Jostein Forsberg (Harp) und Peter Lundell (perc) mit.
Aus den ausführlichen Liner Notes geht genau hervor, wer was wann spielt, sollte öfter so sein. Eigentlich immer. Wünsch dir was.
Ich hab die Liner-Notes erst nach meiner Kritik gelesen. War auch witzig.
Eine starke Platte, die bei irgendwelchen Wahlen zur Scheibe von ……. Auf den ersten Rängen zu finden sein wird.

Clever