JW-Jones „Bluelisted“ (Crosscut Records/Edel)

Das fünfte Album des Kanadiers gitarrenlastig vom West Coast Jump zu Chicago Shuffle, Texas Rock, R&B und sechziger Jazz- so das Info der Plattenfirma.

Im Info der Plattenfirma wird besonders erwähnt, das die Liner-Notes (die außer mir glaub ich sowieso keiner liest, von Dan Aykroyd geschrieben wurden -ein versuch mit einem bekannten Namen Ehrfurcht zu erzeugen, der meiner Meinung keinesfalls notwendig gewesen wäre.
Erwähnen sollte man jedoch das auf dieser Scheibe unter anderem Little Charlie Baty (Little Charlie & the Nightcats) und Junior Watson an den Gitarren  mitspielen.
Weiters sollte man erwähnen das bei annähernd der Hälfte der Nummern Larry Taylor am Bass und  Richard Innes am Schlagwerk tätig sind – na, ist das nichts? Fetzt doch viel mehr, würd ich meinen.
Bei den anderen Nummern sitzt Jeff Asselin hinter dem Schlagzeug und Martin Regimbald am Bass. Mike St-Jean leiht drei Nummern deine Background Stimme und für die scharfen Bläser-Linien zeichnen sich die Wind-Chill Factor Horns aus, die da sind Frank Scanga (Bariton Sax) und Martijn „Lewis“ vanToor (Tenor Sax).
Wer eher eine Mundharmonika bevorzugt wird beim „Out Of The Service Blues“ bestens bedient, denn da spielt Little Charlie Harp.
Mit Piano und Orgel (und auch Backing-Vocals) rundet Jesse Whitely „Bluelisted“ mehr als nur ab.
A Pro Pos fetzen- gutes Stichwort, denn das tut diese Scheibe zweifelsohne. Bei den wenigen Nummern, bei denen JW-Jones  vom Gas runter geht, holt er wohl nur Schwung für den nächsten Streich und überholt dann zügig.
Die einleitend erwähnte Beschreibung des Labels stimmt tatsächlich, es wird eine feine Mischung verschiedener Stile geboten, die allerdings schlüssig ineinandergreifen. Gitarrenlastig ist dieses Album sehr wohl, jedoch ohne die dargebotenen Songs zu erschlagen, schlussendlich steht immer noch das Lied im Vordergrund
Die Nicht-Gitarristen in der Band brauchen sich auch nicht entschuldigen, sind sie doch deutlich mehr als nur Erfüllungsgehilfen , ich habe nicht den Eindruck als wollten hier einige Gitarristen Ihr Ego befriedigen, koste es was es wolle.
Eine Freude werden alle Thunderbird Fans mit dieser Scheibe haben, und auch alle die auf Albert King stehen werden sich freuen.

Und nachdem es ja nicht mal sechs Monate bis Weihnachten sind, wünsch ich mir
vom Christkind einen baldigen Livegig von JW-Jones  in Wien, am Bluesspring ist sicher noch Platz
Clever