John Mayall – „Tough“ (eagle-records/edel)

John Mayall ist ja bekannt dafür, gerne seine Mitmusiker auszutauschen. Meist sind es junge, unbekannte Talente, die sich in John Mayalls Band  erste Sporn verdienen, ehe sie Ihre eigene, oft äußerst erfolgreiche Karriere starten. In der Frühzeit der Bluesbreakers, wie die John Mayall Band lange Zeit hieß, waren dies Musiker wie Eric Clapton und Jack Bruce, kurz drauf Peter Green, John McVie und Mick Fleetwood , etwas später Andi Fraser und Mick Taylor.
Zuletzt machten sich Walter Trout und Coco Montoya einen Namen.
Die neuen Musiker im kurzen: Rocky Athas an der Leadgitarre, Greg Rzab am Bass, Jay Davenport knüppelt das Schlagzeug und Tom Canning an den Keyboards. Und eine gewisse Maggie Mayall steuert backing vocals bei…….

Auch wenn mir außer Greg Rzab keiner der Herrn in Vorfeld was sagte, es sind lauter „Alte Hasen“, von einer jungen Band zu sprechen ist also vollkommen falsch, Neue Band passt da schon eher, wenngleich einige der Herren schon mal mit JM spielten. Ein Blick auf die Mayall-Homepage lohnt sich auf jeden Fall, es gibt ausführliche, gut geschrieben Bios der einzelnen Musiker in denen es vor großen Namen nur so wimmelt.

Umso enttäuschender das Ergebnis dieses Studiowerks. Der erste Eindruck war mal schnell da, und es dauerte lange, diesen ein wenig zu mildern. Gut meinend erscheint das Album ein wenig überproduziert, als ob jeder der Beteiligten da alles mögliche in diese Scheibe einbringen wollte und sich so der Kern der Songs hinter zu vielen Tönen (entschieden zu vielen Keybords versteckt- weniger freundlich betrachtet ist diese Scheibe Blues-Buissines as usual, ein Album zur Vertragserfüllung dem leider jegliches Feuer fehlt.
Beim Opener  „Nothing To Do With Love“ wird anfangs mächtig georgelt, fast wie bei einer Asia-Platte, doch bald dringt ein vertrauter Fuzz ans Ohr und nach den ersten Harptönen ist klar es ist ein John Mayall Album.
„Just What You`re Looking For“ bezeichnet sich selbst als „wicked funk meditation“, ist aber auch kein Rausriss.
Interessanter ist da schon „Playing With A Loosing Hand“ , der zuminderst live gut funktionieren könnte. Geschrieben übrigens von Walter Trout.
Mit einem akustischen Intro hebt sich „How Far Down“  deutlich von den anderen Nummern ab, auch im Mittelteil –„a lament about watching a loved one hit bottom.This is a poignant piece with another searing guitar solo and the cry of Mayall`s harmonica conjuring feelings of powerless regret and closing with the bookend reprise of a lonly acoustic guitar. Key of D” Mehr ist dem wohl nicht hinzuzufügen.
Mit einem Pinetop Perkins artigem Piano nimmt “Slow Train To Nowhere”  gekonnt das Tempo raus, um bei „Numbers Down“ in eine Art Piano-Boogie umzukippen.
Als „all-out rocker“ empfiehlt sich „That Good OldRockin`Blues“

Für die Platte selbst eine Empfehlung auszusprechen, fällt schon schwerer. Zu glatt, zu konstruiert die Lieder.
Für John Mayall Fans, zum ins Regal stellen.
Aber warten wir mal wie sich die Songs live bewähren, da seh` ich gute Chancen.

Clever