Bob Brozman – Live In Germany

Oft erntet der Musikfan bei seiner ewigen Missionarstour bei der Nennung gewisser Namen nur so etwas Ähnliches wie grenzenlose Ahnungslosigkeit. Ein  Badeort in der bulgarischen Einschicht ist oft bekannter als so mancher Blueser. Diese Erfahrung machte ich bis vor kurzem fast immer, wenn ich von Bob Brozman zum Erzählen begann.
Erst durch seinen Auftritt beim Vienna Blues Spring erlangte der Kalifornier in unseren Kreisen einen gewissen Bekanntheitsgrad.

Sehr gelegen kommt da die DVD, die nun erhältlich ist. Aufgenommen im Rahmen einer Rockpalast-Nacht des WDR in Köln, erlebt man Bob Brozman so wie auch ich Ihn das erste Mal im Haus der Musik sah: als einen Hans-Dampf in allen stilistischen und gitarristischen Klassen. Mit einer durchaus beachtlichen Anzahl an akustischen und Steel-Gitarren geht die Reise durchs bluesige Borderland. Gerne folgt man dem Weltenbummler zu dem einen oder andren Abstecher in ferne Gefilde. Ob Hawaii, oder Frankreich, ins Reich des Westernsongs oder in folkige Gebiete: Brozman drückt jeder musikalischen Landschaft seinen ureigenen Stempel auf.

Bob Brozmans Technik als einzigartig zu bezeichnen, ist hier nicht nur eine Stilblüte, sondern die reinste Wahrheit: Also ich hab noch nichts Vergleichbares gehört und gesehen.
Immer wieder wird das Instrument zur Perkussion herangezogen und auch in der Holzkiste, auf der der Meister sitzt, steck mehr als nur Luft. Zumindest wenn man sie so bearbeitet wie Bob Brozman
Somit ist sehen in diesem Falle empfehlenswerter als hören allein: gerade in Brozmans Fall lohnt sich der Kauf einer DVD besonders, den hier gibt?s einiges zu sehn !
Sei`s die Mimik des Akteurs oder die eine oder andere Geschichte, die er zwischendurch zum Besten gibt.
Als weiterer Vorteil der der DVD dem Konzert gegenüber: Man kann abdrehen und später weiter sehen, denn Brozmans Musik ist sicher keine leichte Kost und bedarf der uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Zusehers, da sie stellenweise ziemlich überfrachtet ist mit Ideen und Tönen. Weniger wär hier sicher oftmals mehr.

Als Bonus gibt?s auch noch einige „guitar lessions“, ein Interview und die unvermeidliche Fotogallery